Do, 5. Juni 2025

GEBÄRDENSPRACHE – HANDFESTES KOMMUNIZIEREN

Blindheit trennt von Dingen, Gehörlosigkeit trennt von Menschen

Am Frauenstammtisch des 5. Juni unterstrich die Gebärdendolmetscherin Brigit Ariger mit dieser eindrücklichen Aussage die enorme Bedeutung der Gebärdensprache. Der Satz stammt aus dem 19. Jh. von der Amerikanerin Helen Keller, die selbst blind und gehörlos war. Brigitte Ariger begrüsste das zahlreiche Publikum in der Gebärdensprache, was ein erstes Staunen auslöste.

Bis 1980 war die Gebärdensprache in den Schulen europaweit verboten. Damit wollte man verhindern, dass die Kinder nicht sprechen lernen. So wurden Gehörlosen (früher Taube) diskriminiert und es bedeutete für sie ein grosses Leiden. Heute gilt die Gebärdensprache als vollwertige Sprache. Sie schafft eine wertvolle Brücke zwischen Hörenden und Gehörlosen.

Brigitte Ariger stellte die Stiftung PROCOM vor, wo sich Gehörlose für Dolmetscherdienste hinwenden können, sei es vor Ort z.B. bei der Arbeit, bei Elterngesprächen, Arztbesuchen, in der Freizeit oder auch Online – per Video. Ein SMS-Notfall-Service ist rund um die Uhr verfügbar. Mittlerweile gibt es sogar gehörlose Influencer. Gehörlose sind normal intelligente Menschen. Sie erhalten finanzielle Unterstützung für Dienstleistungen oder Hörgeräte. Dazu benötigen sie eine medizinische Abklärung (genetische Defekte, Infektionen, Verletzungen u.a.).

Do, 5. Juni 2025, Stammtisch-Bar ab 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr im HertiLabor Bülach | Infos

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