Do, 8. Mai 2025

DIE ERSTE PROGRAMMIERERIN WAR EINE FRAU
Mit dieser Information aus dem Jahr 1834 begrüsste uns die Softwareentwicklerin Corinna Lange am 8. Mai am Frauenstammtischabend zum Thema: Frauen in der Softwareentwicklung.Obwohl die meisten Teilnehmerinnen nicht mehr in der Phase der Berufsfindung stehen, hörten sie interessiert zu, was den Beruf Softwareentwicklerin auch für Frauen attraktiv macht.
Sie widerlegte als Erstes das verbreitete Bild eines Hackers oder Nerds, einsam im dunklen Zimmer. Das hat mit der Arbeit eines Softwareentwicklers nichts gemeinsam. Softwareentwicklung hat viel mit Sammeln von Ideen in Gruppen an bunten Post-it Wänden zu tun – eine kreative, soziale Arbeitsweise.
Die promovierte Mathematikerin programmierte bereits früh in ihrer Freizeit. Ins Berufsleben als Softwareentwicklerin stieg sie vor acht Jahren ohne Praktika in der Industrie ein. Damals ging es um die Simulation von Gusstechnik in einer Giesserei, eine hochkomplexe Aufgabe. Mittlerweile hat sie Einblicke in verschiedene Unternehmen gewonnen. Heute ist sie Softwarearchitektin (Technische Leitung). Aktuell entwickelt sie die Software für eine Schichtplanung, mittels «agiler Softwareentwicklung». Diese beinhaltet stetes Reagieren auf Veränderungen, ein Miteinander von Individuen aus verschiedenen Zugängen, alle zwei Wochen Zusammensitzen im Kernteam zur Standortbestimmung. Der Teamspirit ist so zentral wie auf einem Segeltörn.
Sexismus ist in der Männerdomäne noch subtil vorhanden. Es herrscht nach wie vor die Meinung, Frauen arbeiten lieber mit Menschen als mit Maschinen. Stelleninserate verlangen oft ein Informatikstudium. Das schreckt viele Frauen ab. Die wenigen jedoch sehr kompetenten Programmiererinnen mit anderen Studienabschlüssen spüren deshalb einen gewissen Druck, keine Fehler zu machen. Die Sichtbarkeit von Softwareentwicklerinnen muss unbedingt erhöht werden.